Lebenszeichen aus dem Landesvorstand

Liebe OG- und LG-Mitglieder,
verehrte Freunde des Augsburger Puppentheaters,

auf den Offenen Brief an unseren Landesgruppen-Vorstand habe ich am Wochenende eine Antwort erhalten. Haltet euch fest…

  • zunächst mal beschwert sich unser Vorsitzender, dass Vereinsinterna im Internet öffentlich gemacht wurden. Das Wort “Nestbeschmutzer” ist zwar nicht gefallen, war aber zwischen den Zeilen deutlich lesbar.
  • zu den Betrugsvorwürfen gegen den noch amtierenden LG-Zuchtwart Reinhardt Meyer meinte unser LG-Führer, dass die Vorwürfe ja unsere Landesgruppe nicht tangieren würden. Insider müssen an dieser Stelle sicher herzlich lachen, denn da der LG Vorstand bei der Urteilsverkündung aus zeitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, können die hohen Herren ja nicht wissen, dass die Betrugsvorwürfe etwas mit Hundegeschäften zu tun haben mussten. Zur Erinnerung: wir reden davon, dass Reinhardt Meyer vor Gericht einer Zahlung von 25.000€ zustimmte – nur damit das klar ist, kein Unschuldiger zahlt diese Summe mal eben so freiwillig. Auf die zusätzlichen 90 Tagessätze a 50€ gehe ich hier schon gar nicht mehr ein.
  • meiner Forderung, dass der LG-Zuchtwart umgehend aus dem Vorstand zu entfernen sei, konnte unser LG-Vorstand leider nicht nachkommen. Denn: nach Rücksprache mit dem Rechtsamt des Hauptvereins(!) habe man erfahren, dass man den Meyer nicht einfach so vor die Tür setzen könne. Nochmal langsam zum mitlesen: Während Reinhardt Meyer von seinem Amt als Bundeszuchtwart angeblich, nach langen Drängen des Bundesvorstandes, zurück trat, geht dies bei uns in der Landesgruppe nicht. Der Vorstand begründet dies mit einigen Paragraphen, ich sage: es fehlt schlichtweg der Wille, Reinhardt Meyer loszuwerden.
  • immerhin zeigt unser LG-Vorstand aber doch noch einen Weg auf, wie es in dieser Sache weitergehen könnte: wenn denn die Delegierten der Landesgruppe es wünschten, könnte in einem Antrag im Februar auf der nächsten Tagung über Herrn Meyers verbleib im Amt abgestimmt werden. Wir können ihn also loswerden, allein unser LG-Vorstand will es nicht tun – dem Bundesvorstand ist es übrigens laut Meldung auf unserer LG-Homepage allerdings schon gelungen.
  • die Antwort des LG-Vorstands wird abschließend von einer juristischen Spitzfindigkeit gewürzt, wie sie in diesen Tagen in unserem Verein ja offenbar öfter vorkommen. Anstatt den offenen Diskurs mit den Mitgliedern zu suchen, wird mir als OG Vorsitzer gar verboten, die offizielle Antwort des LG Vorsitzenden im Internet zu veröffentlichen. Das nenne ich mal eine demokratische Diskussionskultur – bravo, Herr Doktor.

Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass unser LG-Vorstand das Problem Meyer aussitzen will. Ihm fehlt schlicht das Rückgrat, die Situation durchgreifend zu bereinigen. Sei es aus Naivität oder schlichtweg Ignoranz – sie wollen es nicht. Wäre es nämlich dem Vorstand tatsächlich ein Anliegen, nicht mehr mit Reinhardt Meyer zusammenzuarbeiten, hätten im schlimmsten Fall einfach alle Vorstände zurücktreten können – so wie ich es auch bereits gefordert hatte. Da sich Meyer offensichtlich nicht zum freiwilligen Rücktritt bewegen lässt und unser LG Vorstand ebenfalls nicht zurücktreten will, bleibt aus meiner Sicht nur dieser Schluss: sie wollen ihn nicht loswerden.

Im selben Schreiben fragte übrigens der LG-Vorstand noch an, ob wir von der OG Volkmarsen nicht im nächsten Jahr an der Budessiegerzuchtschau in Kassel als Helfer teilnehmen wollten. Vor ein paar Jahren hätte ich das als Selbstverständlich erachtet, heute weiß ich gar nicht, ob wir dafür überhaupt qualifiziert sind. Ich ging davon aus, dass Helfer bei solchen Veranstaltungen am Hund zu arbeiten hätten, doch wie man so liest, müssen sie ja offenbar auch die Geldkoffer schleppen können – mit Verlaub, dass macht mein Rücken nicht mehr mit. Mitglieder mit starkem Rücken werden also noch gesucht.

Zu guter Letzt klagte unser LG-Vorstand noch darüber, dass wir von der OG Volkmarsen den RSV 2000 ein wenig unterstützt hätten. Der Doktor ließ durchblicken, dass er das gar nicht verstehen könnte. Und liebe Mitglieder, wisst ihr was: ich glaube ihm. Ich glaube ihm wirklich, dass er nicht verstehen kann, warum sich normale Hundesportler wie wir bei diesen Machenschaften von ihrem Verein immer mehr entfernen. Es wird Zeit für einen Wechsel – im Bund wie im Land. Doch es bleibt Hoffnung, denn wie sagte einst der alte Gorbatschow: „wer zu spät kommt den bestraft das Leben“. Bis dahin wünschen wir Herrn Lauber eine geruhsame Zeit.

Sportliche Grüße,
Bernd Ditze

1. Vorsitzender

7 Replies to “Lebenszeichen aus dem Landesvorstand”

  1. Bravo Bernd! Ich stehe voll hinter Deinen Worten! Wir brauchen mehr Vereinsmitglieder die bereit sind, solche Wahrheiten auszusprechen! Meine Mitgliedschaft im SV habe ich zum 31.12.12 gekündigt, denn ich spiele in diesem Augsburger Puppentheater nicht mehr mit.
    Sportliche Grüße
    Lothar Muhl

  2. Hallo Bernd
    Ich stehe voll hinter Dir. Ich würde mir wünschen das noch viele SV Mitglieder solch ein Rückrat wie Du es hast auch zeigen würden.

    Peter Zander

  3. Wie hieß es im alten Preußen doch so schön: “Im Zweifelsfall auch gegen den König”

    In Bayern und der LG09 tut man sich offenbar damit etwas schwer.

    Schönen Gruß,
    Andreas

  4. Klasse Bernd, für die Mitglieder und Nicht-Mitglieder geht es in erster Linie doch darum, in den OG mit gesunden Hunden arbeiten zu können. Es obliegt dem LGZW uns diese Hunde zu “liefern”. Wenn dieser sich nicht satzungsgemäß verhält, ist er nicht tragbar für einen Verein, denke ich. Rechtlich gesehen ist der Hund ja keine “Sache” mehr, sondern ein “Mit-Geschöpf” und moralisch gesehen des Menschen “bester Freund”. Ich frage mich, wann waren die Damen und Herren aus Augsburg wohl das letzte Mal auf einem Hundeplatz? Haben die überhaupt Hunde? Und wo bekommen sie denn einen gesunden DSH her,frage ich mich? Sie sollten Ihre OG mal besuchen, um wieder eine Realität zu bekommen welch harte Arbeit es ist, diese vielen kleinen Übungsplätze überhaupt halten zu können! Kompliment Bernd, ohne dich würde der Übungsbetrieb untergehen. Von den Funktionären sollte mal einer deinen Job machen, nur für einen Samstag 😉

  5. Hallo Bernd,
    auch ich unterstütze Dich wo ich nur kann.
    Leider sind einige OG-Vorsitzende nicht dazu zu bewegen, etwas zu tun. “Unterlassene Hilfeleistung” würde ich dazu mal sagen. Aber egal. Das wird genauso wieder ausgesessen wie meine damalige Geschichte, wo es der LG-Zuchtwart über 2 Jahre geschafft hat “Keinen” Zuchtwartelehrgang anzusetzen. Erst nachdem ich dies moniert habe, hat dann Herr Öhmig(Augsburg) dies mit Herrn Dr. in Fulda nachgeholt. Ich denke ohne Reisekosten abzurechnen, da er bestimmt mal wieder seine alte LG besuchen wollte.

    Gruß Thomas

  6. Hallo Bernd!
    Ich habe Hochachtung vor so viel Engagement und ich schäme mich fast dafür, dass ich aus zeitlichen Gründen nicht ebenfalls aktiv werde in dieser Sache. Meine Unterstützung hast Du auf jeden Fall. Bitte weiter so!!!!
    Koruption und Vetternwirtschaft muss ein Ende haben. Der SV soll sich satzungsgemäß auf seine Aufgabe konzentrieren, einen gebrauchstüchtigen und gesunden DSH züchten. Aber offensichtlich steht Geldverdienen an erster Stelle!!!
    Gruß, Martin

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