Rückblick auf die Delegiertentagung der LG09 am 24.2.2013

Während man im Rest der Republik langsam beginnt, die kriminellen Machenschaften einiger SV-Funktionäre nicht mehr zu tolerieren, ist die Landesgruppe 09 traditionell in dieser Beziehung etwas zurückhaltender. Im Gegenteil: bei uns wird Rehabilitation praktisch gelebt, die Verurteilten die Andernorts nicht mehr erwünscht sind, dürfen bei uns im Amt bleiben. Vor diesem Hintergrund habe ich auch keine großen Erwartungen an die Delegiertentagung gehabt – und ich sollte mich nicht irren.

Ein zentraler Punkt des Rechenschaftsberichts unseres LG-Vorsitzenden Dr. Lauber bestand aus der Frage, wieso die OG Volkmarsen sich weigert, 18 Euro für ein Info-Heftchen der Landesgruppe zu bezahlen. Tatsächlich ließ es sich der LG Vorsitzende nicht nehmen, sein Unverständnis lang und breit zu erörtern, ohne dabei auch nur einen Funken von Erkenntnis durchscheinen zu lassen. Das war für viele verwunderlich, hatte doch auch eine andere Ortsgruppe bereits im Vorfeld einen Antrag gestellt, dass die LG bitteschön ordentliche Rechnungen ausstellen solle. Sei es, um einen ordentlichen Beleg für die Buchhaltung  zu haben: eine ganz normale Rechnung dürfte für eine rechtschaffende LG kein Problem seien. Doch statt Einsicht zu zeigen, drohte der Vorsitzende Doktor mit juristischen Schritten.

Dem LG-Vorsitzenden ist dringend geraten, sich die Vorgaben des Hauptvereins zur ordentlichen Vereins – Buchführung durchzulesen. Abschließend hierzu halte ich fest: den juristischen Schritten unseres LG-Vorsitzenden sehen wir ,die OG Volkmarsen gelassen entgegen.

Die Gesundheit des Deutschen Schäferhundes aus Sicht des LG-Vorstands

Die Hüftgelenkdysplasie beim Deutschen Schäferhund ist ein heißes Eisen.

Hintergrund für Schnellleser: Schon seit Jahren nimmt die Fehlentwicklung der Knochenstellung beim Schäferhund immer größeren Raum in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Den tadellosen Ruf, den der Deutsche Schäferhund noch vor  ca. 30 Jahren bei den großen Gebrauchshundeabnehmer (z.B. Behörden) hatte, ist dahin. Stattdessen wird der Deutsche Schäferhund immer öfter zum Bergab-Hund degradiert. Die Unfähigkeit unseres SV, den Rassestandard in geordneten Bahnen zu halten, hat vor einigen Jahren zur Gründung des RSV2000 geführt.

Meine OG hat daher zur Delegiertentagung einen Antrag gestellt, der im Kern besagt, dass alle HD-kranken Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden sollen. Man sollte meinen, dass dieser Vorschlag im besten Sinne “logisch” ist, um eine Erbkrankheit auszurotten. In der mündlichen Begründung des Antrags verwies ich auf einen Artikel der Zeitschrift “Hundewelt”, in dem der SV Hauptgeschäftsführer Herr Setecki die aktuelle HD-Quote erörterte. Die Hd – Röntgenquote liegt( offiziell ausgewertet) bei 36,5% gleichbleibend seit Jahrzehnten. Außerdem wird geschrieben, dss die Wahrscheinlichkeit, das ein Hund an HD erkrankt, bei 20-30 liegt. Eine leichte HD verbleibt im Ergang und wenn damit gezüchtet wird, führt das dazu, dass immer wieder Generationen später HD von leicht bis schwer auftritt. Eine beachtliche Zahl!

Doch anstatt sich nun mit der Sache auseinanderzusetzen, fragte der Vorsitzende allen Ernstes, wer denn dieser Herr Setecki sei?

Nun darf man annehmen, dass Herr Lauber den Hauptgeschäftsführer des SV- Bundesvereins kennt. Man darf aber auch getrost annehmen, dass solche Bemerkungen zum Teil der Unterhaltung des Publikums dienten und natürlich auch, das Anliegen lächerlich zu machen.

Ich habe mich um Sachlichkeit bemüht und darauf hingewiesen, dass wir in der OG Volkmarsen  Hunde im Alter von ca. 2 Jahren auf unseren Platz haben. Drei von fünf Hunden sind geröntgt: 1 Hund ist HD u. ED frei, 1 Hund hat schwere ED und ein Hund leichte ED, 1 Hund hat EPI. Das Problem HD ist für uns ganz real und steht auf dem Platz! Der tonlose Kommentar von unserem LG Vorsitzenden: “das kommt wahrscheinlich von der schlechten Luft in Volkmarsen, in Fulda sind die Hunde gesund; man sollte eben nicht fremdgehen, in unserer LG gibt es genug gesunde Hunde.”

Unter dem Gelächter der desinformierten Menge begrub ich meine Hoffnung, in dieser LG über die normale Verbandsstruktur etwas erreichen zu können. Zu tief sitzt offenbar das Geschwür aus professionellen Hundehändlern und korrupten Zuchtrichtern, die sich einen Dreck um die Gesundheit der Hunde und den Rassestandard scheren.

Wie kann so etwas passieren?

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden neben dem Anträgen der OG Volkmarsen, ebenfalls die Anträge der OG Bad-Wildungen und Gemünden Wohra abgelehnt, bis auf den Antrag der OG-Gemünden-Wohra. Abgaben der Ortsgruppen an die Landesgruppe…….. dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen. Transparenz und Nachvollziehbarkeit wurden geopfert, die Vereine sollen die kaputten Strukturen an der LG-Spitze weiter finanzieren statt kritisch zu hinterfragen. Zu ewähnen wäre, dass unser LG-Zuchtwart diese Anträge mit falschen Angaben zerredete, z.B.bei der Anzahl von Deckakten. Vor den Delegierten behauptete er unter anderen, dass diese Anträge von der Initiativgruppe seien und bei anderen Landesgruppen, wo sie bisher gestellt,  alle abgelehnt wurden. Auch dies war eine unwahre Behauptung des R. Meyer.

Ich sprach im Nachgang zu dieser Sitzung mit vielen Delegiertenn und sie stellten immer wieder die Frage, wieso sich unser Gesamtverein von einer kleinen Clique in dieser Weise ausnutzen, vorführen und – ich sage es hier deutlich – “verarschen” lässt? Vielleicht liegt es an der Struktur unserer Mitglieder:

  • In der LG09 haben wir derzeit 1508 Mitglieder, verteilt auf 65 OGs
  • Von diesen 65 OGs sind knapp 30 OGs aktiv, d.h. nehmen an Prüfungen und Schauen teil
  • Es gibt ca. 300 aktive Hundeführer,
  • Betrachtet man nur die Zahlen, stellt man fest: von 1.500 Mitgliedern nehmen 1.200 nicht aktiv am Hundesport teil, aber natürlich sind sie trotzdem in den Delegiertentagungen und Verbandsstrukturen eingebunden. Diese “passiven” Mitglieder nehmen offenbar einen Gutteil der Diskussionen über unseren Verein, den Ermittlungen und gerichtlichen Feststellungen gar nicht zur Kenntnis. Woher auch – dazu muss man sich natürlich auch damit befassen.

Völlig ohne Groll stelle ich daher fest, dass der Streit für einen sauberen Hundesport und einen gesunden Hund in nächster Zeit nicht über Anträge und Tagungen gewonnen wird. Dass diese Einschätzung nicht nur für die LG09, sondern auch andernorts gilt, hat die gestrige Delegiertentagung der LG07 ebenfalls eindrucksvoll bewiesen.

Stattdessen werden wir – mittlerweile über 400 Mitstreiter – immer wieder unsere Finger in die Wunden legen. Wir werden Fragen stellen, aufdecken und den Weg über Vereins- und öffentliche Gerichte suchen müssen. So lange, bis die schweigende Mehrheit der passiven Mitglieder die Zustände im Verein für Deutsche Schäferhunde nicht mehr ignorieren kann.

Initiativgruppe für einen sauberen SV

2 Replies to “Rückblick auf die Delegiertentagung der LG09 am 24.2.2013”

  1. Kann man so eine LG nicht auflösen? Was da gelogen und betrogen wird, kann der gesündeste Hund nicht überleben. Hoffe, das Finanzgericht Kassel hat bessere Argumende als der LG-Zuchtwart.
    Ob da nicht auch gegen den LG-Vorstand wegen beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt werden muß?

  2. Respekt für Dein Engagement!
    Eine Frage von mir noch, wer wurde in der LG 09 als Delegierter für die Bundesversammlung gewählt?
    Fred

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